24 September, 2006

Kommen und Gehen

Manchmal führt das Leben einen in eine andere Welt.

Michi gehört zwar nicht zu meinem engsten Freundeskreis, aber dennoch verblieb ein flaues Gefühl im Magen, als er gestern in grosser Runde seinen Abschied feierte, um morgen seinen Flug in ein neues Leben in Argentinien anzutreten. Nach vielen Reisen um die Welt stand der Wunsch, Deutschland zu verlassen schon lange im Raum; die Begegnung mit der Frau seiner Träume wurde nun zum ausschlaggebenden Moment.
Es lag eine seltsam melancholische Stimmung über unserer Kneipentour: Jeder hatte auf seine Art mit der Situation zu kämpfen - die drückende Atmosphäre des Abschieds gepaart mit freudiger Anteilnahme an einer positiven Lebensentscheidung, gelöste Partylaune gepaart mit dem Bewusstsein um ihre Letztmaligkeit in dieser Runde.

Und auf einmal fühlt man sich ganz klein.

Was hält meine Zukunft für mich bereit?
Wohin werden meine Wege mich führen?
Ist eine gedankliche Eingrenzung auf Deutschland denn noch zeitgemäss?
Welche Chancen hätte ich wo auf der Welt, um was zu bewegen?

"Die Wahrheit ist irgendwo da draussen!" (kleiner Dank an Mulder)

Mach's gut Michi, Du wirst Deinen Weg gehen und hoffentlich all das finden, wonach Du gesucht hast!

17 September, 2006

Berlin, Berlin du grosse Stadt

Mein 3-tägiger Ausflug in die Hauptstadt kam ja nicht nur sehr spontan (20:45 Uhr Anruf "Komm her, Logie frei!", 21:30 Uhr im Auto) und kontravernünftig (siehe vorangegangenen Post); er war allem voran sehr inspirierend und erholsam. Obgleich ich sicher keine leicht zu beeindruckende Landpomeranze bin und das auch nicht mein erster Trip nach Berlin war, übt diese Stadt doch eine seltsame Anziehungskraft aus. Sie versprüht einen ihr ganz eigenen Charme, vereint Geschichte und Kultur(en) auf eine faszinierende Weise - das Prädikat "Weltstadt" kommt hier wahrhaftig nicht von ungefähr.

Deshalb einige Impressionen aus meinem Berlin:


Denkwürdige Location, sehr sehenswert und für noch
Studentenausweis-Inhaber mit 5,50 € erschwinglich

Sonnenuntergang vor historischer Kulisse


alternatives Ende der Mauer für Filmfans

Der Blick für das Besondere im Tunnel

Das Billy Wilders am Potsdamer Platz

(Sub)Kultur im Tacheles, Oranienburger Strasse

Den Ladezeiten Rechnung tragend sind hier nicht mehr als 2% der entstandenen Bilder online... wie gesagt, sehr inspirierende Stadt ;-)

Zeit

Die Zeit verrinnt... Nicht nur, dass ich mich vermehrt alt fühle, nein, auch leide ich zunehmend unter akutem Mangel an Zeit; meine Tage scheinen gemessen an den abgearbeiteten Punkten der What-to-do-Liste nur zwei Stunden lang zu sein - zu gross und zeitintensiv offenbar das Potential der Ablenkung... Gepaart mit meinem manifesten Bedürfnis nach Schlaf - verstärkt durch früher einsetzende Dunkelheit - führt dieser Umstand zu einem mehr als unbefriedigenden Output.

Da kommt das Finanzamt und will meine Steuererklärung, das nächste CD-Booklet will designed werden, eine eigene Webseite soll mich künftig als Fotograf anpreisen, was eine Einarbeitung in HTML erfordert, die Krankenkasse schreibt mir freundliche Briefe, dass die rosigen Studentenzeiten nun vorbei sind und ich mich um Alternativen kümmern sollte etc.pp. In gleichem Zuge werde ich daran erinnert, dass das Geld das ich an all den kurzen Tagen auszugeben gedenke (oder erbeten werde irgendwelchen Dienstleistern in den Rachen zu werfen) auch erst verdient sein will und die Jobsuche höchste Priorität geniessen sollte. Ich suche auch. Irgendwie. Und finde. Denke, da solltest Du Dich bewerben. Und da. Dort auch. Und bei all der Sucherei stolpert man ständig über neue Dinge voller neuer Ablenkung...

Zuerst sollte ich also an meiner Disziplin arbeiten und früher aufstehen. Wenn der Tag am PC nicht erst mit einsetzender Dunkelheit beginnt, ist sicher mit mehr Produktivität zu rechnen...